Diktate, Schreib- und Tieftrancemedien




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Weitbekannt sind mediale Durchgaben bzw. Wort-Offenbarungen.
Solche wörtlichen Offenbarungen können - anders als Visionen oder Intuitionen - wie ein Diktat aufgeschrieben oder per Mikrofon aufgenommen und wortgetreu weitergegeben werden. Für mich ist das besonders wichtig, weil dadurch die individuelle Fantasie des Mediums am wenigsten mit einfließt.

Über Medien gibt es umfangreiche Berichte, in den Jahrzehnten um 1900 auch immer wieder von Wissenschaftlern, die solche Scéancen kritisch verfolgt haben. Erfasst man Gedanken intuitiv - wie z.B. Rudolf Steiner, oder wie es die protestantische Theologie lehrt - dann kann man kaum unterscheiden, ob sie transzendent 'von außen' kommen oder nur aus der Fantasie. Diese Bedenken scheiden bei den Tieftrance- und Schreibmedien weitgehend aus. Herausragend ist hier das Medium Mirabelli zu nennen, das in 392 protokollarisch festgehaltenen Experimenten von isgesamt 557 Zeugen aus unmittelbarer Nähe beobachtet wurde (s. Wikipedia-Mirabelli).

Besonders die Tieftrancemedien sind hochspektakuläre Ereignisse, weil sich bei diesen Menschen schlagartig die Persönlichkeit wandeln kann. Innerhalb weniger Sekunden erscheint eine neue und ganz andere Persönlichkeit. Davon gibt es TV-Berichte, ich habe es selbst erlebt und es gibt viele Berichte darüber.

Johannes Greber - Tieftrancemedien

Ein besonders wichtiger Erlebnisbericht stammt von dem katholischen Priester Johannes Greber. Auf diesen vielseitig interessanten Bericht wird in dieser Webseite noch häufig verwiesen. Ich empfehle Ihnen, lieber Leser, deshalb als Leseprobe jetzt die Einführung des Greberbuches zu lesen.

Bitte bedenken Sie: Den Text/das Buch schrieb Greber einige Jahre später anhand seiner stenografischen Notizen, nachdem er wegen der Kontakte zu der spiritistischen Gruppe sein Priesteramt aufgeben musste! Es ist also kein Fantasieroman, sondern ein Erfahrungsbericht. Das Verhalten des Jungen ist typisch für Tieftrancemedien, es gibt Dutzende, z.B. Mirabelli. Der Persönlichkeitswandel ist immer abrupt und vollkommen unerklärlich. Das Wissen der "Gastperson" ist dem Bildungsstand des Mediums - bei Greber ein 16-17jähriger Bauernjunge - weit überlegen. Beeindruckend ist auch das direkte, klare und überzeugende Antwortverhalten der Gastperson. Auch das ist für Tieftrancemedien typisch und für die Medien selbst, bei Greber ein Bauernjunge, unmöglich. Ob die Antworten immer richtig sind, ist eine andere Frage (s. Übersicht).

Johannes Greber wurde 1904 Priester im Hunsrück. Er war stark sozial engagiert, gründete einen ländlichen Krankenhilfsbund, der deutschlandweit kopiert wurde, und unter anderem brachte er es fertig, während des 1. Weltkriegs 6000 hungernde Kinder aufs Land und weitere 14.000 in holländische Familien zur Erholung zu verschicken – gegen viele Widerstände, auch seitens seines Bischofs, und nur möglich durch seinen dauernden persönlichen Einsatz. Greber erhielt dafür kein Gehalt und keine Kostenerstattung, Familien nahmen ihn jeweils als Gast auf und die Reichsbahn fuhr ihn umsonst.
1926 gab Greber sein Priesteramt auf, weil er seine spirituellen Erfahrungen nicht mehr mit der Theologie seiner Kirche vereinen konnte.

Diese biografischen Angaben zeigen, dass Greber ein bodenständiger Mensch war, kein leichtgläubiger religiöser Schwärmer, und dass wir deshalb gut daran tun, seinen Erfahrungsbericht ernst zu nehmen. Greber ist Zeuge eines Geschehens, und seine Biografie beseitigt jeden Zweifel, dass sein Zeugnis, sein Buch, nur ein Fantasieroman, nur ein spiritistischer Thriller sein könnte.

Schreibmedien

Greber erhielt über sein Medium den Auftrag, in seiner Gemeinde einen eigenen Kreis aufzubauen. Dort erlebte er mit, wie von seiten der Geisterwelt zwei junge Männer als Tieftrancemedium und als Schreibmedium ausgebildet wurden. Greber fragte das Schreibmedium Carl Gasber nach seinen Empfindungen. Zitat nach Greber: „Er habe unter dem Einfluß einer Gewalt gestanden, die so groß war, daß er nicht widerstehen konnte. Er sei zum Schreiben gezwungen worden. Es sei ihm dabei gewesen, als ob ihm die eigenen Gedanken weggenommen und durch andere ersetzt wurden. Er habe gewußt, daß er schrieb. Auch des Inhaltes eines jeden Satzes sei er sich bewußt gewesen, aber nur solange als er den Satz schrieb. War ein Satz zu Ende, so habe er keine Erinnerung mehr daran gehabt, sondern der folgende Satz habe seinen Geist vollständig ausgefüllt, und er sei gezwungen gewesen, ihn mit den Worten niederzuschreiben, die ihm gegeben wurden. Es sei ihm unmöglich, das Geschriebene zu wiederholen.

Carl Gasper hat dabei in einer schönen, flüssigen Handschrift geschrieben (Foto in der Biografie von Schiebeler, Lit. 6), die völlig anders war als seine eigene. Dieses Phänomen wird ebenfalls beschrieben von der Französin Marcelle de Jouvenel. Sie war Mutter eines früh verstorbenen Kindes, und ihr verstorbenes Kind machte sie zum Schreibmedium. Frau Jouvenel beschreibt dies so: „Meine Hand geriet in zitternde Bewegung, und plötzlich begann sie, ganz im Gegensatz zu meiner eigenen Handschrift, mit großen, schrägen Zügen zu schreiben.“ Graphologen sagen, es sei außerordentlich schwer, seine Handschrift zu verstellen, insbesondere wenn zügig und flüssig geschrieben wird.

Ausführliche Beschreibungen und Beispiele bietet innerhalb der Webseite www.Wegbegleiter.ch die Unterseite von Prof. Werner Schiebeler über "Verfahren zur Verbindung mit der jenseitigen Welt" im Abschnitt 5.0 Das mediale Schreibent.

Neale Donald Walsch beginnt Band I seines Buches "Gespräche mit Gott" (Lit. 46) folgendermaßen: "so griff ich wieder einmal zu meinem altvertrauten Notizblock und fing an, mein Herz auszuschütten - Als ich die letzte meiner bitteren Fragen hingekritzelt hatte und den Stift schon beiseite legen wollte, verharrte die Hand zu meiner Überraschung weiterhin in schwebender Haltung über dem Papier - so, als würde sie von einer unsichtbaren Kraft festgehalten.Plötzlich bewegte sich der Stift ganz von selbst. Ich hatte keine Ahnung, was ich schreiben würde, doch schien ein Gedanke in mir aufzukommen, und ich beschloss, der Sache ihren Lauf zu lassen."
So beginnt ein faszinierendes Gespräch mit Gott, das durch große Lebendigkeit und eine ganz außergewöhnliche Klarheit und Konsequenz der Gedankenführung geprägt ist. Der Dialog ist so lebenspraktisch und überzeugend, dass ich dieses Buch nur wärmstens empfehlen kann.

Diktate

Auch Jakob Lorber, 1800-1864, ist ein besonderes mediales Phänomen. Am 15. März 1840 hörte er eines Morgens tief erschrocken wie im Herzen deutlich: „Nimm deinen Griffel und schreibe!“ Lorber lehnte daraufhin ein für ihn wichtiges Angebot, am Theater in Triest zu arbeiten, ab, verzichtete auch endgültig darauf, sich zu verheiraten, und führte ab da ein völlig zurückgezogenes Leben. Er lebte von Klavierstunden in einem dürftig möbliertem Zimmer. Jeden Tag saß Lorber stundenlang am Tisch und schrieb auf, was ihm die Stimme diktierte. Die Manuskripte weisen keinerlei Korrekturen oder Überarbeitungen auf, und bei der Veröffentlichung nach seinem Tod ergaben sie mehr als 10.000 Druckseiten. Lorbers Freund Ritter von Leitner schrieb: „Das Gesicht ruhig und lauschend, niemals sich besinnend, niemals stockend führte er die Feder über das Papier. So entstanden in 24 Jahren 25 Bände zu je etwa 500 Seiten, plus kleinere Schriften.“ (s. Lit. 7).

Einen ähnlichen, aber viel harmloseren Fall lernte ich in einem Seminar kennen. Eine Frau erzählte ganz nebenbei während einer Diskussion, daß sie vor einiger Zeit ebenfalls plötzlich solch eine innere Stimme vernommen habe. Sie erschien mir erdverhaftet und vernünftig, und sie berichtete ebenfalls, daß sie beim ersten Mal zutiefst erschrocken war. Es dauerte lange, sagte sie, bis sie zu dieser Stimme Vertrauen fasste. Das nebenstehende Bild zeigt Hildegard von Bingen, wie sie die Gedanken zu ihren Schriften durch höhere Eingebung empfängt. Ein weiteres schönes Bild veranschaulicht, wie Johannes die Apokalypse des Neuen Testaments vom Heiligen Geist empfängt.

Jakob Böhme sträubte sich sogar 12 Jahre gegen den inneren Zwang, dann begann er mit ungelenken Fingern zu schreiben, was ihm der Geist diktierte: „Denn so ich schreibe, diktiert mir's der Geist in großer wunderlicher Erkenntnis, daß ich oft nicht weiß, ob ich nach meinem Geiste in dieser Welt bin, und mich des hoch erfreue.“ Dabei hat er „auch keine Zeit gehabt zu bedenken nach dem rechten Verstand des Buchstabens, sondern alles nach dem Geiste gerichtet, welcher öfters ist in Eil gegangen, daß dem Schreiber die Hände wegen der Ungewohntheit gezittert. Und ob ich wohl könnte etwas zierlicher und verständiger schreiben, so ist dies die Ursache, daß das brennende Feuer öfters zu geschwinde treibet; dem muß die Hand und Feder nacheilen, denn es gehet wie ein Platzregen: was es trifft, das trifft es.“ (zitiert nach W. Nigg, Lit. 33)

Bei Tieftrancemedien, Auditionen und Schreibzwang sind Kants Bedenken, daß man schwer unterscheiden könne „was immaterielle Realität ist und was nur ein Hirngespinst“, nicht mehr schwerwiegend und grundsätzlich. Subjektive Eigenheiten der Medien sind weder im Stil noch in Wortwahl, Gedankenführung oder Schrift bei Schreibmedien zu erkennen. Im Gegenteil: Die Eigenheiten sind eindeutig durch das im Hintergrund agierende Geistwesen gegeben und völlig unterschiedlich zum Medium. Auch Schizophrenie ist hinsichtlich der Bildung und der Klarheit von Gedankenführung und Ausdruck bei allen oben genannten Phänomenen als Erklärung wenig hilfreich.