Über Nahtoderfahrungen (NTE)
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Sogenannte Nahtoderfahrungen können in todesnahen Zuständen auftreten, z.B. bei Infarkten mit Herzstillstand. Dazu liegen zur Zeit 60 große Studien mit 3000 Fällen vor. Dokumentiert waren vor 15 Jahren bereits 20.000 Fälle, man schätzt aber eine hundertfache Dunkelziffer. NTE sind das am gründlichsten erforschte parapsychologische Phänomen. Typisch für NTE ist immer wieder das Durchgehen durch einen Tunnel zu einem als wunderbar empfundenen Licht, das Erleben eines Glücksgefühls oder einer unendlich liebevollen höheren Macht, Begegnungen mit verstorbenen Angehörigen und anderen Geistwesen, vielerlei Licht- und Klangerscheinungen, und am Ende die oft als sehr unangenehm und erzwungen empfundene plötzliche Rückkehr in den Körper. Etwa 10% schauten allerdings nicht ins Paradies, sondern in ein dämonisches und angsterregendes Dunkel. Manchmal wird dabei der eigene Körper gesehen, meist als ruhig und leblos daliegend. Näheres s. "Literatur" 1,2. Die Sicht der HirnforschungFür die moderne Hirnforschung sind NTE völlig normale Halluzinationen oder Photopsien (visuelle Trugbilder). Sie entstehen, wenn unter bestimmten Umständen die gegenseitige Kontrolle verschiedener Hirnregionen versagt und einzelne Hirnfunktionen übermäßig aktiv werden. Man kann solche Effekte auch experimentell durch künstliche Reizung im Hirn erzielen, z.B. beim offenen Hirn während Hirnoperationen, wobei die Patienten bei vollem Bewusstsein ihre Erlebnisse sofort schildern können (z.B. Prof. Blanke, Genf). Dabei stellen sich zuweilen auch außerkörperliche Erfahrungen ein, die jedoch meist einen absurden Charakter haben: es sind nur Teile des Körpers sichtbar, in merkwürdigen Lagen, oft mit seltsamen Bewegungen. Siehe hierzu Lit. 54.Der Neurobiologe Gerhard Roth hatte selbst einen Unfall mit NTE und sagt dazu: "Das kann man sehr gut hirnphysiologisch erklären, da ist nichts Merkwürdiges dran. Ich hatte diesen Tunnel erlebt, dieses Schreiten über eine Brücke und das ungeheure Glücksgefühl. Dieser Tunnel ist auch parietalen Ursprungs, wie man zeigen kann, d.h. eine ganz starke plötzliche Einengung des Gesichtsfeldes, wo eben nur das Zentrum hell bleibt und alles andere wird abgedunkelt, und da hat man das Gefühl, dass man durch einen Tunnel geht, in der Tat. Und diese ungeheure Glücksempfindung entsteht durch massiven Ausstoß der sogenannten Endorphine. Ich hatte mehrere Knochenbrüche, lag zerschmettert im Auto und ich hab mich trotzdem unendlich glücklich gefühlt, weil zum Schutz massiv diese hirneigenen Opiate ausgeschüttet werden." Eine Notiz im Spiegel vom April 2007 ist typisch für die Gedankenlosigkeit vieler Mitteilungen: Nun haben Forscher endlich die Ursache für Nahtoderfahrungen entdeckt! NTE-Erfahrene sagen, daß sie außerkörperliche Zustände auch zwischen Schlaf- und Wachzustand erfahren hätten. NTE scheinen also eine Art Zwischenstadium zwischen Schlafen und Wachen zu sein. Die Erfahrung Gerhard Roths und die Interpretationen seiner Kollegen sind nicht anzuzweifeln. Das Urteil aber, dass mit parietalem Tunnel und mit Endorphinen das Gesamtphänomen NTE grundsätzlich erklärt sei, dieses Urteil ist weit überzogen, denn ... ... ob diese Hypothesen in allen Fällen richtig und ausreichend sind, ist nicht so klar, wie Gerhard Roth und seine Kollegen meinen. Ausführliche Analysen durch Wissenschaftler der IANDS (International Assoziation for Near Death Studies), siehe important_studies kommen zu folgendem Ergebnis: Es ist wichtig, zwei Aspekte von NTE zu unterscheiden. Die von Roth angeführten Phänomene sind auch die von Thomas Metzinger in Lit. 54 Beschriebenen, es sind die selben, die auch durch Reizung des Hirns künstlich erzeugt werden können. Die entsprechenden physikalischen und chemischen Korrelate im Hirn sind weitgehend bekannt. Das könnten in der Tat normale Halluzinationen und Photopsien einiger außer Kontrolle geratenen und gestressten Hirnteile sein. Die Irrealität und oft Unsinnigkeit dieser experimentell erzeugten Bilder erkennen meist die Betroffenen selbst, indem sie sie wie einen Traum oder wie ein Gaukelspiel erleben. Weitergehende ErfahrungenDagegen gibt es - und das ist entscheidend wichtig - sinnvolle szenische Abläufe, die als Wirklichkeit empfunden und in ihrer Erlebnistiefe ganz anders erfahren werden als Halb- oder Ganzträume. Es kann zu Begegnungen mit geistigen Wesen und zu sinnvoller Kommunikation kommen, auch zur außerkörperlichen Wahrnehmung des tatsächlichen und unverzerrten realen Geschehens, das mit den physischen Augen nicht wahrgenommen werden kann. Nur um diese Aspekte von NTE geht es hier. Leider kennen viele Wissenschaftler diesen wichtigen Unterschied nicht, sonst würden sie vorsichtiger urteilen.Hierzu zwei Beispiele:
2. Dass von dieser erfahrenen Liebeskraft auch etwas bleiben und über viele Jahre hinweg weiter wirken kann, das berichtet die Psychologin Mona-Elise Sy über ihre Patientin Silvia. Silvia hatte vor vielen Jahren eine zutiefst beglückende NTE, durch die sie zu einer sehr sensiblen und auch hellseherisch begabten Person wurde. Ihr Grund, Frau Sy aufzusuchen, war, dass sie ständig Schwierigkeiten mit dem Unverständnis ihrer Mitmenschen hatte. Frau Sy berichtet nun: Der Psychiater Schröter-Kunhardt, Facharzt in zwei psychiatrischen Anstalten, hat 230 Nahtoderfahrungen intensiv begutachtet und kommt zu folgendem Ergebnis: "Die gesamte Erfahrung wird von einem intakten Selbst erlebt. Auch sind die Betreffenden nach dem Erlebnis seelisch eher gesünder als die Mitglieder verschiedener Kontrollgruppen ... Anders als in Phantasien und in Experimenten und ähnlich wie 'wirkliche' Wahrnehmungen haben Nahtoderfahrungen gemeinsame Inhalte und bestehen aus einer sinnvollen szenischen Abfolge. Auch zu Träumen gibt es eine ganze Reihe phänomenologischer und physiologischer Unterschiede ... Keineswegs flieht der Erlebende in eine Wunschwelt, sondern stellt sich im Gegenteil gefürchteten Situationen ohne Furcht." Schröter-Kunhardt räumt auch das weitverbreitete Vorurteil aus, die Beschäftigung mit Nahtoderfahrungen würde zu Weltabgewandtheit führen: "Viele Menschen empfinden nach ihrer Nahtoderfahrung eine größere Liebe und Verbundenheit mit allen und allem, mehr Toleranz und Mitgefühl mit den Menschen, aber auch eine höhere Wertschätzung der eigenen Person. Sie wenden sich häufig von materialistischen, äußerlichen Werten ab und nehmen sozial-karitative Aufgaben an. Sie haben Lebensfreude und Selbstvertrauen, fühlen sich aber auch verantwortlicher. Sie suchen Selbsterkenntnis, Lebenssinn und Weisheit, fühlen sich insgesamt lebendiger und wissen um die Kostbarkeit der noch zur Verfügung stehenden Zeit. Sie geben religiösen und ethischen Werten in ihrem Leben Vorrang vor allem anderen." Schröter-Kunhardt schreibt als Fazit seiner Untersuchungen: "Der luzide Charakter von NTE, die Klarheit und Lebendigkeit der erlebten Welt, ist meiner Ansicht nach ein Hinweis auf die reale Existenz des Erlebten. Vielleicht kleidet das Unbewusste außersinnlich erfasste Erfahrungen in individuelle Bilder und Inhalte. Das würde die je nach Kultur und Religion unterschiedliche Ausgestaltung der im Kern identischen Erfahrungen erklären. In NTE gibt es meiner Ansicht nach deutliche Hinweise auf ein Leben nach dem Tod." Der Theologe Dr. Wennemar Schweer schreibt in seinem Buch "Abbruch oder Übergang – Die
Frage nach dem Tod und Transzendenz aus theologischer und grenzwissenschaftlicher Sicht":
Allan Botkin und R. Craig Hogan stellen in ihrem Buch "Zwischen Trauer und Versöhnung:
IADC: Therapeutische Kommunikation mit Verstorbenen - Heilung von Schuld und Trauma", VAK Verlag, folgende Beobachtungen vor, die eine naturalistische Halluzinationstheorie zunächst einmal erklären müsste:
("IADC" heißt: Induced After-Death Communication, es ist eine methodisch erzeugt Nachtod-Kommunikation)
Dr. Eben Alexander widerlegt in seinem Bestseller "Blick in die Ewigkeit" sogar das Argument, NTE seien Träume im Moment des Aufwachens, also nur ein sog. "Neustart-Phänomen". Nach 7-tägigem Koma war sein Hirn noch ziemlich verwirrt mit abstrusen Gedankensprüngen. Sie äußerten sich im sog. ICU-Syndrom. Seine Gedanken und Assoziationen waren absurd sprunghaft, Gespräche mit ihm waren schwierig. Seine NTE-Erinnerungen jedoch waren klar, andauernd, intensiv und folgerichtig. Das müsste sogar Hirnforschern zu denken geben. Weitere Informationen siehe www.netzwerk-nahtoderfahrung.de und z.B. die Erlebnisberichte von Sabine Mehne und des Neurochirurgen Alexander 304] 61, 2-b). Weitere Informationen zu Kontakten und Tagungen von, mit und über NTE siehe www.netzwerk-nahtoderfahrung.de.
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