Über Hirnforschung und Materialismus



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Inhalt, Leseprobe



Inhalt:
Thesen
- Materielle Ursachen
- Materielle Energie
- Wiederholbarkeit
- Manifest
- Spiegelneuronen
- Reduktionismus
- Ockhams Rasiermesser
- Libet-Experiment
- Neurotheologie
Wolf Singer
Skeptiker, GWUP
Literatur


Viele und vor allem führende Hirnforscher vertreten die Meinung, zur Erklärung sämtlicher Hirnfunktionen brauche man keinen "imaginären Agenten", keine immaterielle Seele, die nach dem Tod fortexistieren könne. Sie verteten ein materialistisches Welt- und Menschenbild und den sogenannten Monismus (es gibt nur einen Geist, keine zusätzliche Seele). Der Monismus-Philosoph Schmidt-Salomon meint, das sei "die Wahrheit über Welt, Leben und Ich".

Dem steht entgegen der Dualismus der Religionen und der Esoterik: Wir haben einen materiellen Körper und Geist, und zusätzlich eine immaterielle Seele. Sie ist für die biologische Existenz nicht notwendig, existiert nach dem Tod eigenständig weiter und bildet mit dem Ego des Hirns unser Gesamt-Ich. Eine Vielzahl echter und glaubwürdiger medialer Phänomene belegen diese These.

Der folgende Text stellt die Begründungen und Argumente des Monismus vor und kommentiert und kritisiert sie. Es wird deutlich, dass alle Argumente des Monismus ideologisch sind, teilweise sind sie sogar von der Wissenschaft selbst falsifiziert. Und sie funktionieren nur so lange wie man einen Teil der Wirklichkeit, nämlich die paranormalen bzw. medialen Phänomene, als nicht-existent verleugnet.
Dies sind die häufigsten Thesen:

Alles hat eine materielle Ursache, und die erste Ursache von allem ist der Urknall.
Hirnprozesse benötigen materielle Energie, deshalb ist alles Geistige materiell.
Nur wiederholbare Experimente liefern gültige Aussagen.
Keine renommierte Fachzeitschrift berichtet über paranormale Experimente.
Keine parapsychologische Metastudie zeigt überzeugende Signifikanz.
Weitere Thesen des Hirnforschers Wolf Singer.

Das Experiment von Benjamin Libet

Freiwillige am EEG drücken in einem Experiment zu frei gewählten Zeitpunkten einen Knopf und schauen dabei auf eine Uhr. Erkenntnis: Bereits 350 mS vor jeder bewussten Entscheidung, den Knopf zu drücken, ist das Hirn aktiv. Erkenntnis: Der scheinbar freie Wille, den Knopf 'jetzt' zu drücken, wird zuvor vom Hirn bereits unbewusst initiiert. Nicht der hirnlos freie Geist aktiviert das Hirn, sondern das Hirn tut, was es will, und die geistige Freiheit bilden wir uns nachträglich nur ein: Der Geist entsteht im Hirn.

Mit dem Libet-Experiment 1983 begann eine neue Phase des Materialismus: „Kein Geist ohne Hirn“ (Gerhard Roth). Die sogenannte Freiheit des menschlichen Willens wurde früher und wird auch heute noch gerne der automatenhaften tierischen Dumpfheit gegenübergestellt und als Beweis für die Beseeltheit des Menschen verwendet. Von dieser offenbar naiv falschen Vorstellung müssen wir nun endgültig Abschied nehmen.
Ob die biologischen, weltorientierten Kräfte unseres Hirns allerdings auch hinreichen, alle Motive und Wünsche zu erklären, das ist auf Grund der Vielfalt und Vielzahl paranormaler Phänomene zu bezweifeln.

Wichtig ist: Bewusstsein und Ich-Identität, unsere Seele!, kann auch die Hirnforschung nicht wegdiskutieren. Trotzdem ist nach Wikipedia-Bewusstsein beides weder messbar noch im Hirn lokalisierbar. Natur, Wesen und Bedeutung von Bewusstsein und Ich-Identität, unserer Seele, ist für die Hirnforschung nicht fassbar, es bleibt ein großes Rätsel (Wikipedia). Somit beweist Libet letztlich die immaterielle, spirituelle Natur unserer Seele. Wunderbar!!!
Das folgende Experiment von Newberg ist der dazu passende zweite Beweis:

Neurotheologie

Nach Newberg sind in der Meditation Alpha- und Thetawellen stark ausgeprägt; der Präfrontalkortex ist stark aktiv; die linken Scheitellappen arbeiten reduziert. Newberg meint, diese Veränderungen halluzinieren das Einheitsbewusstsein.

Diese Interpretaton ist übertrieben und taucht in neueren Forschungen nicht mehr auf. Der Neurologe Martin Korte sagt hierzu: „Neurotheologie ist ein weit überzogener Begriff für einige bescheidene Experimente mit Bruchstücken spirituellen Erlebens. Sie sind umstritten und nicht gut reproduzierbar“.

Das Newberg-Experiment lässt sich jedoch umkehren: Meditierende wollen ihr Hirn beeinflussen, und Newberg kann das Ergebnis nachweisen. Dieser Wille entsteht jedoch gewiss nicht im Hirn, sondern im Bewusstsein, in der nicht messbaren, nicht lokalisierbaren und biologisch unnützen (Wikipedia) Seele des Meditierenden.

Somit beweisen Libet und Newberg, dass die spirituelle Seele mit dem materiellen Hirn in beiden Richtungen kommunizieren kann.

These: Alles hat eine materielle Ursache, und die erste Ursache von allem ist der Urknall.

Spätestens seit Gödels Entdeckung 1931, dass mit All-Aussagen („Alles hat ...“) in Logik und Mathematik grundsätzliche Widersprüche verbunden sind, sollten Wissenschaftler mit All-Aussagen sehr vorsichtig sein. Der kleinste Gegenbeweis falsifiziert sie. Nach Gödel gilt für alle Systeme (auch der Materialismus ist ein System): sie sind entweder widerspruchsfrei oder vollständig, beides zusammen geht nicht. Ein berühmter Phsiker (Heisenberg?) drückte das so aus: „Die Tatsache, dass Laborexperimente jedesmal gleich ablaufen, beweist noch lange nicht, dass es immer und überall so ist.“ All-Aussagen sind immer ideologisch, nie wissenschaftlich.

„Materielle Ursache“ meint die bekannten physikalisch-chemischen Vorgänge der Makrophysik, in der Teilchen durch vorwiegend elektromagnetische Kräfte wechselwirken. Diese Vorstellung ist unserem aus Alltagserfahrungen geprägten Hirn angemessen und deshalb weit verbreitet. Verallgemeinerte Erfahrungen sind jedoch keine zwingenden Argumente sondern anthropische (menschliche) Prinzipien. Die These projiziert unsere Alltagserfahrung in die Natur und vermenschlicht sie. Schon die Quantenzufälligkeiten falsifizieren diese Aussage, denn sie haben keine „materielle Ursache“ (d.h. keine Ursache durch sich berührende Kräfte).

Die Physik beruht auf der Entdeckung zweier wesentlicher Kräfte oder Energien: der Gravitationskraft und des Elektromagnetismus. Bestimmte Beobachtungen und Erfahrungen, also Empirie, führten zu diesen Entdeckungen. Wieso sollten nicht weitere Beobachtungen zur Entdeckung neuer Energiearten führen? Dies ist bereits geschehen, denn ...

... durch die kosmische Dunkle Materie erfuhr „die Materie“ in der Astronomie eine bedeutende Erweiterung durch ein Etwas, das sich bis heute kein Physiker wirklich vorstellen kann und zu dem es auch ansatzweise noch keine Theorie gibt. Die Dunkle Materie wurde eingeführt als notwendige „materielle Ursache“ für die Bildung der Galaxien. Welche Effekte auf der Erde - und ob überhaupt - durch sie verursacht werden könnten, ist noch völlig unerforscht. Tatsache ist: Beobachtungen und Erfahrungen erzwangen eine Erweiterung des Materie- und Energiebegriffs.

Weitere wesentliche Erweiterungen erfuhr „die Materie“ durch die Quantenphysik. Dass quantisch-akausale Ursachen beim Kopieren der DNS (Mutationen), beim Aufbau von Eiweißmolekülen durch die RNS (Krankheiten) oder bei der Schaltung der Synapsen im Kortex (Exozytose) eine wesentliche und grundlegende Rolle spielen können und wie dies zu interpretieren sei, ist leider nur wenig bekannt. Es ist eine reine Definitionsfrage, inwieweit kraft- und energiefreie Quanteneffekte wie Teleportation, Information als Wirkursache oder das wichtige Ausschlussprinzip noch "materiell" sind. Der Quantenphysiker Lothar Schäfer sagt deshalb: "In quantischen Effekten wird die Grenze zur Meta-Physik eindeutig überschritten." (s. Quantenphysik)

Der leere Raum birgt weitere verursachende Effekte (Casimir und Nullpunktenergie), deren Wirkungen im Gesamtgeschehen wir nicht kennen. Fazit: Der Urknall muss keineswegs die ur-Ursache für alles sein, was bis heute geschehen ist, und wo überall quantische Mikro-Zufälligkeiten entscheidend werden können, wissen wir nicht. Die obige These ist also keine wissenschaftliche Aussage über einen Sachverhalt, sondern ein ideologisches Dogma. Sie ist eine reine Glaubensaussage.

Die Kausalketten mancher psychischer Phänomene sind eindeutig immateriell (s. Ganzfeldforschung und alle anderen Kapitel dieser Webseite). Aber auch eine immateriell-duale Seele unterliegt in ihren Entscheidungen bestimmten immateriellen Kausalitäten. Welche Wirkungen sie auf das materiell-duale Hirn haben, ist weitgehend eine Frage ihrer Energie bzw. Durchsetzungskraft. Auch das jedoch hat kausale Ursachen und reflektierbare Gründe, die in Zukuft zu erforschen sind. Wichtige Hinweise gibt hierzu das Buch von Johannes Greber in den Kapiteln 2 und 5.

Wir sollten die obige These als eine offene These verstehen: „alles hat eine Ursache“ - auch wenn sie uns unbekannt ist. Die Eingrenzung auf Materie und physikalisch Messbares ist ideologisch, dogmatisch und anthropisch, jedenfalls unwissenschaftlich und unkantianisch. Ebenso die Eingrenzung auf den Urknall als Anfang von Allem-was-ist.

These: Hirnprozesse benötigen materielle Energie, deshalb ist alles Geistige materiell.

Auch das ist eine All-Aussage. Energie: Ja, „materiell“ jedoch ...

Materielle Energien sind die 4 Energiearten Elektromagnetismus, Gravitation, starke u. schwache Kernkraft. Bereits die zwei letzteren Energiearten waren vor hundert Jahren noch vollkommen unbekannt. Sie erklären atomare Kernbindungen.

Durch die kosmische Dunkle Energie erfuhr die „materielle Energie“ in der Astronomie eine weitere Erweiterung: die Dunkle Energie. Sie ist weder messbar, noch definierbar, noch steht sie für Experimente zur Verfügung. Für die Physik ist es also normal, neue Energiearten hypothetisch anzunehmen und ihre Wechselwirkungen zu erforschen. Gleiches sollte bezüglich paranormaler Phänomene gelten. Nichts spricht dagegen, eine biophysikalische Energieart zu postulieren, um paranormale Phänomene zu erklären (Beispiel: Greberbuch Kap. 2). Wenn diese nicht im Labor nachweisbar ist, liegt das an unzureichenden Messmethoden. Die metaphysikalischen Theorien von Burkhard Heim (Lit. 45), Klaus Volkamer (Lit. 52) und J.H. Matthaei sind weitere Beispiele solcher Erweiterungen.

Dass der leere Raum auch ganz andere, uns noch unbekannte und unmessbare Energiearten enthalten könnte, ist eine Hypothese, die zwar nicht falsifizierbar ist, die jedoch eine Erklärungsbasis für die in Ganzfeldforschung besprochenen medialen Phänomene sein kann. Nach dem Wissenschaftstheoretiker Karl Popper ist diese Hypothese deshalb zumindest „wahrheitsähnlicher“ als die obige These und falsifiziert diese.

Wechselwirkungen immaterieller Energien mit materiellen Teilchen sind durchaus denkbar, sei es über Quantenzufalls-, Resonanz- oder andere, noch unbekannte Effekte. Auch energiefreie katalytische Wirkungen sind möglich. Weiterhin sind über die Masse-, Spin- und Ladungseigenschaften der Elektronen die Wirkungen von Graviation, Elektrizität und Magnetismus verbunden. Die Einwirkung eines Magnetfeldes kann potentielle, kinetische und/oder elektrische Energie erzeugen. Warum sollte das nicht auch die Einwirkung einer uns noch unbekannten Energie können? Es ist also keineswegs „undenkbar“, wie Wolf Singer meint, sondern nur heute noch nicht erforscht, wie Materie mit weiteren Energiearten wechselwirken könnte.

Grundsätzlich können wir sicherlich den Hauptsatz von der Erhaltung der Energie als gültig annehmen. Aber was ist Energie? Alle heutigen die Raum-, Vakuum- oder Nullpunktenergie betreffenden Forschungen erweitern den klassischen Energiebegriff zu weiteren Energiearten im weder direkt messbaren noch sinnlich erfahrbaren Vakuum. Physikalisch ist das kein grundsätzliches Problem, solange es durch Experimente verifiziert ist.

These: Nur wiederholbare Experimente liefern gültige Aussagen.

Dieses Dogma ist ein Hauptargument der sogenannten Skeptiker - siehe unten zu „Brights und GWUP“.

Spektakuläre Ereignisse wie Erdbeben oder Kugelblitze akzeptieren wir als reale und zu erforschende Erscheinungen, auch wenn sie selten, einmalig und nicht unbedingt wiederholbar sind. Entsprechend spektakuläre Ereignisse im paranormalen Bereich kennen wir von Mirabelli (s. Wikipedia) oder von geistigen Heilern (z.B. Tagung Basel 2004). Wichtig ist zunächst, dass ein Phänomen so spektakulär und komplex ist, dass Zufälligkeit nicht in Frage kommt, sowie dass es eine größere Anzahl Zeugen und gemeinsame Protokolle gibt (s. Mirabelli).

Die Forderung nach Wiederholbarkeit will darüber hinaus Regelmäßigkeiten und Gesetzmäßigkeiten sichtbar machen. Das ist bei paranormalen Phänomenen, bei denen es zunächst um die Trennung von Echtheit und Zufall/Fantasie/Betrug geht, erst im zweiten Schritt nötig. Trotzdem: Die Experimente mit Mirabelli wurden 392 mal und die Experimente in Basel fünf mal wiederholt, jeweils unter sorgfältig kontrollierten Bedingungen. Vorträge von Tieftrancemedien vor jeweils vielen Zeugen, sog.'Durchgaben', gibt es viele hunderte.

Wissenschaftlich gibt es nur ein Hauptproblem: Phänomene wie Auditionen, Visionen oder Durchgaben lassen sich nicht beliebig in jedem beliebigen Labor hervorrufen. Man muss mit medial besonders begabten Menschen in einer vertrauensvollen Atmosphäre zusammenarbeiten. Die Tagung in Basel 2004 ist ein gutes Beispiel dafür. Ist das nicht gewährleistet, dann funktioniert Medialität nicht. Bei vielen anderen Tätigkeiten wie Musik und Theater, sogar beim Fussball, ist das ähnlich: Begabung und Können der Akteure und grundsätzliche Akzeptanzbereitschaft beim Publikum müssen für besondere Leistungen harmonieren. Trotzdem können die Kontrollbedingungen nach allen wissenschaftlichen Kriterien streng und exakt sein, wie bei Mirabelli und in Basel 2004.

Warum aber schickte die materialistische Skeptiker-Gemeinde (GWUP) nie Vertreter nach Basel? Weil sie wohl kaum Betrug hätten nachweisen können. Dann aber hätten sie sich vor ihren Kollegen disqualifiziert. Dem Risiko möchte sich kein renommierter Wissenschaftler aussetzen.

Das Frankfurter Manifest 2004

Das Manifest wurde von 11 Hirnforschern verfasst: „Eines Tages wird man widerspruchsfrei Geist, Bewusstsein, Gefühle, Handlungsfreiheit und Willensakte als natürliche Vorgänge ansehen, denn sie beruhen auf biologischen Prozessen.“ Hierzu ein Kommentar: „Jede Wahrnehmung eines höheren Selbst, eines göttlichen Lichts oder von Botschaften aus dem Übersinnlichen wird im Gehirn konstruiert und ist kein Beleg für deren Wirklichkeit.“

Auch diese Thesen sind überzogene, unwissenschaftliche All-Aussagen, die durch Auditionen, Visionen und andere parapsychologische Effekte falsifiziert sind (s. Ganzfeldforschung, Wikipedia - Mirabelli).

These: Mitleid ist nur eine Aktivität der Spiegelneuronen

. Die Basis neuronaler Ethik und Psychologie sind nach Ramachandran die Spiegelneuronen. Jesus und St. Martin sind out. Auf einer Tagung meinte ein Neurologe, mangelnde Empathie könne man in Zukunft besser handhaben mit Drogen („we'll use drugs“).

Andere finden diese Überschätzung der Spiegelneuronen absurd. Für den Neuropsychologen Prof. Lutz Jäncke, Zürich, sind die Spiegelneuronen im Mutter-Kind-Szenario „ein stereotypes Relikt aus der Steinzeit. Es ist genau auf dieses Entwicklungsszenario beschränkt und jede Verallgemeinerung ist unzulässig.“
Nach neuesten Forschungen (2010) haben die Spiegelneuronen nur die Aufgabe, Imitationen zu ermöglichen. Mit Verstehen oder ethischer Motivation haben sie nichts zu tun.

Gegenfrage: Warum feuerten die Spiegelneuronen der Nazis nicht bei jüdischen Babies? Die der Hutus nicht bei den Tutsis? Warum erwachte das Mitleid von Frau Gollmann, Gründerin der Andheri-Hilfe, erst Jahre nachdem sie blinde Inder erlebt hatte? Warum spenden Menschen an dieses Hilfswerk, die noch nie einen blinden Inder gesehen haben? Gilt vielleicht gar die Umkehrung: Bringt Mitleid die Spiegelneuronen zur Verstärkung auf Trab?

Der „alles nur“-Reduktionismus

Bispiele: Emphatie sind nur Spiegelneuronen, Liebe ist nur Hormone, Seele ist nur ein „Tanz der Neuronen“ (F. Crick), Bewusstsein ist nur synchrone Netzschwingung, NTE sind nur Tunnel, Licht und Glücksgefühl, Einheitsbewusstsein ist nur Friede, Stille und Objektauflösung, Gott wird nur im Hirn konstruiert, Gedächtnis ist nur Amygdala usw.

Reduktionismus ist ein wichtiges wissenschaftliches Konzept, denn komplexe Prozesse müssen für die Analyse zerlegt und vereinfacht werden. Die Verallgemeinerung ins Grundsätzliche ist jedoch nicht mehr wissenschaftlich, sondern ideologisch, weltanschaulich. Wer diesem reduktionistischen „alles nur“-Denken verhaftet ist, darf paranormale Phänomene nicht genau anschauen, muss sie ignorieren oder pauschal als Fantasie/Wahn/Betrug ablehnen, und er muss behaupten, dass alles Weiterführende „undenkbar“ oder „mit großen Problemen behaftet“ sei (s. die unten folgenden Thesen von Wolf Singer).

Das ebenfalls unakzeptable Gegenstück zum ideologischen Reduktionismus ist die seit Alters her und bis heute beliebte Überhöhung unverständlicher Naturphänomene ins Göttliche, wie dies z.B. die Vertreter des Intelligent Design oder mancher Sekten tun. Dagegen sprechen u.a. die Offenbarungen selbst. Beide reduktionistischen Richtungen machen es sich zu einfach, beide ignorieren die Viefalt der Phänomene des Lebens.

Ockhams Rasiermesser

Das „Rasiermesser“ des scholastischen Philosophen Ockham besteht darin, von möglichen Erklärungen eines Phänomens die komplizierten wegzulassen und sich auf die einfachste und naheliegendste zu konzentrieren. Da die Annahme dualer Vorstellungen und weiterer Energiearten komplizierter erscheint als die Annahme von Fantasie oder Betrug, verwerfen Monisten und Skeptiker parapsychologische Phänomene gerne pauschal mit diesem Argument. Bei ernsthafter Beschäftigung mit Ganzfeldforschung und Offenbarungen geht das jedoch nicht mehr. Das Rasiermesser ist keine Wunderwaffe zur Konstruktion von Wahrheit, sonst wären die Quantenphysik und die Theorie der dunklen Materie und Energie nie entstanden. Skeptiker und Monisten übersehen gerne, dass auch Ockhams Rasiermesser ein anthropisches Prinzip ist. Die Welt ist so, wie sie sich zeigt. Wer sie verstehen will, sollte sie lieber nicht rasieren.

These: Keine renommierte Zeitschrift berichtet über paranormale Experimente.

1965 erschien un Science der Artikel "Extrasensory EEG induction between identical twins", ein wissenschaftlicher Bericht über Experimente mit räumlich entfernten eineiigen Zwillingen, von denen einer gereizt wurde, wobei bei beiden(!) zeitgleich signifikant ähnliche EEGs gemessen wurden. Es war eine der ersten "Love Studies" (s.
Ganzfeldforschung). Der Artikel erzeugte eine Flut entrüsteter Leserbriefe. Nicht jedoch wegen methodischer Mängel oder überzogener Aussagen, sondern weil „esoterische Themen“ in Science nichts zu suchen hätten. Seitdem berichtet keine naturwissenschaftliche Fachzeitschrift mehr über paranormale Experimente, weil sie nicht ihre Abbonenten verlieren möchte. Es berichten jedoch Fachzeitschriften für Psychologie, Psychiatrie und Parapsychologie sehr wohl über diese Experimente (s. Ganzfeldforschung).

These: Keine Meta-Studie zeigt überzeugende Ergebnisse.

Diese These ist ein Hauptargument der Gegner der Parapsychologie. Sie deshalb richtig, weil Studien mit zufällig ausgewählten Probanden mit Sicherheit der falsche Weg sind, paranormale Kräfte nachzuweisen. Leider werden sie trotzdem immer wieder unternommen, weil viele Wissenschaftler sich scheuen, mit besonders befähigten Medien zu arbeiten (s.o. "Wiederholbare Experimente"). Die erfolgreichen Experimente arbeiten mit ausgewählten Menschen, z.B. mit gut renommierten Heilern oder Paaren mit guter Beziehung (s.
Ganzfeldforschung). Mit Skeptikern und Monisten über diese Experimente zu reden ist jedoch sinnlos, weil sie mit dem Ockhamschen Rasiermesser (s.o.) pauschal und ohne nähere Begutachtung alles abschneiden, was nicht ins materialistische Weltbild passt. Die Materialisten der "Brights", der "GWUP" oder der "Giordano Bruno Gesellschaft" sind Glaubenskongregationen wie das Opus Dei, die Jesuiten oder der Vatikan - nach meinen persönlichen Erfahrungen.

Weitere Thesen von Wolf Singer

These: „Die dualistische Hypothese kann weder durch Nachdenken noch durch Experimentieren bewiesen oder falsifiziert werden.
Nach meiner Erfahrung lehnt Singer entsprechende Fachartikel der Ganzfeldforschung als „unwissenschaftlich“ ab - nachweislich ohne sie zu kennen.

These: „Die dualistische Hypothese hat keine Antwort darauf, wann das Geistige sich mit dem Materiellen während der Schwangerschaft verbindet.
Hier ist Singer schlicht uninformiert, weil er „esoterische“ Quellen nicht akzeptiert. Messbar ist das natürlich nicht. Die Verbindung scheint ein allmählicher Prozess zu sein, der meistens - aber nicht immer - nach etwa 70 Tagen abgeschlossen ist.

These: „Das selbe Problem stellt sich bei der Evolution. Haben Primaten schon teil am Geistigen? Der Panpsychismus führt zu einer Fülle von Problemen, der Materie bereits mentale Qualitäten zuzuschreiben.
Auch hier ist Singer uninformiert. Inkarnation bedeutet zunächst Teilhabe der Seele am biologischen Leben, das auch ohne Inkarnation einer Ich-Seele möglich ist. Die Quantenphysik zeigt, dass „die Fülle der Probleme“ sehr bescheiden und keineswegs unüberwindlich ist. Man kann sogar mehrere mentale Qualitäten in der Materie definieren, z.B. das Ausschlussprinzip und Information als Wirkursache (s. Quantenphysik). Auch die Vorstellung einer jedem Quant assoziierten weiteren geistigen Energieart ist durchaus nicht so problematisch, wie es Singer erscheint. Über das Zusammenspiel von dunkler Energie und Materie wissen wir ja auch noch nichts.

These: „Für die Verursachung wissen wir keine denkbaren Lösungen, denn das Immaterielle muss Energie aufbringen, um Neuronen zu beeinflussen - und umgekehrt.
Eine denkbare Lösung ist die im Greberbuch Kap. 2 beschriebene biopysikalische Energie. In den vorangehenden Texten wurde dargelegt, dass das Zusammenwirken physikalisch denkbar ist (auch die dunkle Energie wirkt auf die bekannte Materie), und dass man das lieber erforschen sollte als es zu negieren.

Bei Singer zeigt sich ein für das Thema Paranormalität, Seele und Tod insgesamt typischer Mechanismus: Das subjektiv Ungewohnte wird von Monisten als nicht-existent oder undenkbar abgelehnt oder - entgegengesetzt - von naiv Gläubigen als göttlich überhöht. Statt dessen wäre Demut, Staunen und neugierig forschende Offenheit am Platze - sowohl in der Wissenschaft wie in der Religion.

These: (diverse Bemerkungen) „Die Evolution zeigt, dass geistige Leistungen mit wachsendem Hirn korrelieren. Da diese Leistungen auch mit bestimmten Arealen verbunden sind, ist eindeutig das Hirn für diese Leistungen zuständig. Gleiches zeigt die Individualentwicklung: Geistige Leistungen beruhen auf dem wachsenden Vernetzungsgrad. Und weshalb sollten gewisse, z.B. unbewusste Prozesse im Hirn ablaufen und andere, bewusste, in einem dualen Ich, da doch beide Prozesse so verknüpft sind, dass wir sie neuronal als vernetzt ansehen müssen. Das Hirn benötigt keinen immateriellen Agenten. Das ist evident und plausibel.

Die Fragwürdigkeit dieser Extrapolationen wurde oben bereits ausführlich diskutiert. Singer will die Experimente der Ganzfeldforschung, mit Mirabelli, Drossinakis usw. nicht akzeptieren, denn seine Gedanken sind ja "evident und plausibel". Dass dies eine zutiefst anthropische Haltung oder auch Wunschdenken ist (diese beiden Vorwürfe werden umgekehrt gerne an die Esoterik gerichtet), ist Singer nicht bewusst. Evident und plausibel ist unserem biologischen Hirn nur das, was in die Alltagserfahrungen vieler Millionen Jahre passt. Paranormalität - so wie ja auch die Quantenphysik - fällt aus dem Rahmen des Gewohnten, sie kann damit weder plausibel noch evident sein.

Es bleibt allerdings die schwierige Frage, ob bzw. für welche Art geistiger Leistungen ein immaterieller Agent, die Seele, zuständig ist bzw. sein könnte. Hierzu existieren viele Meinungen mit vielen Argumenten, auch bei medialen Informanten, so dass noch viel Forschung nötig ist. Nach meinem Wissen hat Singer im Grunde Recht: Das Hirn und die Neurophysiologie benötigen (höchstwahrscheinlich) keinen immateriellen Agenten, wir funktionieren im Alltag sehr gut auch ohne Seele. Allerdings sollten unter dieser "evidenten und plausiblen" Sicht keine grundlegenden Äußerungen über das Wesen von Mensch und Welt gemacht werden. Denn es gibt auch die nicht-alltäglichen Erfahrungen, wie Ganzfeldforschung, Offenbarungen usw. zeigen. Wie dort kurz erwähnt bedeutet die Inkarnation eines „immateriellen Agenten“ in Kindheit und Jugend eine gewisse, tendenzielle Prägung der Gesamtpersönlichkeit (der sogenannte Lebensplan), und später eine eher passive Teilhabe, ein Mitfühlen an den Erfahrungen, die diese anfängliche Prägung zur Folge hat - unter gelegentlicher Korrektur seitens der Seele in besonderen Momenten. Das Sammeln von Erfahrungen im Rahmen eines individuellen Lebensplanes ist der Sinn der Inkarnation, so wie er uns in neuzeitlichen Offenbarungen vermittelt wird.

Brights, GWUP und Skeptiker

Richard Dawkins, Francis Crick ua. materialistische Wissenschaftler gründeten die Gemeinschaft „The Brights“, weil sie mit dem „hellen Licht ihrer Vernunft“ das Dunkel religiösen Denkens und überhaupt die ganze Welt durchleuchten wollen. Das ist lobenswert, wenn es um Aberglauben und Fundamentalismus geht, führt aber auch zu arroganten Sprüchen, wie sie einige Zeit an einigen Bussen standen: „Vermutlich gibt es keinen Gott - darum geniesse dein Leben.“ Ursprünglich wollten sie „Es gibt keinen Gott ...“ schreiben, aber das wurde zum Glück verboten. Eine größere Gefühllosigkeit und Arroganz gegenüber denen, deren Lebensgenuss aus vielerlei Gründen ziemlich eingeschränkt ist, ist kaum denkbar. Zu welcher Art von Menschlichkeit führt dieses helle Licht der Vernunft?

In Deutschland gründeten materialistische Wissenschaftler die GWUP (Gesellschaft zur wissenschafltichen Untersuchung parapsychologischer Phänomene) mit zur Zeit etwa 700 Mitgliedern, viele davon Professoren, auch Theologen. Die GWUP trägt die Zeitschrift „Skeptiker“. Auch die GWUP und der "Skeptiker" wären lobenswert, wenn sie sich nicht zu einer selbstgefälligen, sektiererischen, arroganten und dogmatischen Gemeinschaft entwickelt hätten (ich habe da einschlägige Erfahrungen). Echt kritische, also auch selbstkritische Diskussionen finden nicht statt. Kritiker in den eigenen Reihen werden gemobbt und verlassen die GWUP (mehrere Fälle sind bekannt).
Ein kleines Beispiel: Ich habe Wolf Singer auf die in Ganzfeldforschung angeführten Fachartikel zu DMILS-Experimenten hingewiesen. Antwort: „Das Problem ist, dass die von Ihnen zitierten Experimente unter gut kontrollierten Bedingungen leider nicht reproduzierbar waren. Sollte es tragfähige Evidenzen geben, müßten wir in der Tat umdenken.“ Nun, die dort zitierten Experimente waren gut kontrolliert und über Jahrzehnte hinweg hundertfach reproduziert. Als ich dies Singer mitteilte, antwortete er nicht mehr, denn umdenken ist in der Tat schwer.

Ein Wissenschaftler meinte dazu:
"Unser großes Ziel besteht allein darin, mit unseren wissenschaftlichen Zeitgenossen Schritt zu halten oder sie gar zu überflügeln." Es geht also nicht um Wahrheit, nicht um Welt- oder Menschenerkenntnis, sondern nur ganz schlicht um Ruf und Anerkennung. Da sind Paranormalität, Mystik, Medialität oder gar Offenbarungen eher hinderlich.