Erfahrungen mit Erwachten


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Erwachte gibt es nicht nur in Indien, sondern zunehmend auch in unserer westlichen Welt.
Das Erwachen geschieht meist unvermutet, plötzlich und auf Dauer.
Die Erwachten sagen, sie wachsen in das göttliche Bewusstsein, das Seelen-Selbst.
Die Hirnforschung sagt, sie fallen zurück eine frühe Stufe kindlicher Naivität.
Wer hat recht? Und was sagt Gott heute dazu?

Da ich selbst kein Erwachter bin, stütze ich mich im Folgenden auf Bücher von Tolle, Parkin, Ramana Maharshi, Balsekar, Bittrich-Salvesen u.a., sowie auf heutige Offenbarungen Gottes.

Als Kind erfahren wir uns als ein Körper in Raum und Zeit, im Hier und Jetzt.
Allmählich betrachten wir auch unsere Umgebung als zu uns gehörend:
Wir identifizieren uns mit Eltern und Freunden, später mit Partner und Familie, mit Heimat, Staat und Kultur, mit Beruf, Vermögen und sozialem Status, mit unserer Vergangenheit, mit unserer Zukunft uvam. Die Summe unserer Identifikationen bildet unser Ego.
Das Problem dieser Entwicklung ist: Wachsende Identifikationen führen zu wachsenden Verlustängsten.

Das Erwachen

Genau diese Empfindung, mit vielen Dingen eins zu sein, verschwindet beim Erwachen.
Das Erwachen ist eine plötzliche und radikale Veränderung oder Transformation der Psyche.
Es verschwinden das Ego, seine Identifikationen und seine Existenzängste.

Die Erwachte Rania differenziert genauer zwischen Erwachen und Erleuchtung:
"Erwachen bedeutet Selbsterkenntnis, zu realisieren, wer wir wirklich sind. Ein erwachter Mensch durchschaut sein Ego und er ist nicht mehr so identifiziert mit ihm. Dadurch erlebt er mehr Bewusstheit, Freiheit und Einheit in seinem Leben.
Erleuchtung bedeutet darüber hinaus 'das Ende einer Person', permanentes Verweilen in Glückseligkeit und Stille. Es ist ein Leben im transzendenten Bewusstsein.
"

Erwachen ist also eine Vorstufe der Erleuchtung. Die großen indischen Yogis kennen bis zu sieben Stufen, in denen sich unser Bewusstsein erweitern kann. In ihrer Homepage praxis-akasha.de beschreibt Rania unter "Entwicklungsweg" sehr eindrücklich ihr persönliches, reichlich abenteuerliches Erleben hin zum Erwachtsein. Weitere Erfahrungen finden Interessierte im Forum erleuchtung.iphpbb3.com von Michael Bense. Die Seite satsang.de verweist auf eine Vielzahl Erwachter in Europa und USA. Hier ein wenig Literatur: Lit.16-23.

Das ist neu seit wenigen Jahrzehnten: Die Erwachten leben nicht nur in Indien, sondern mitten unter uns. Wer ihre Biografien liest, erkennt: Das Erwachen ist ein neuer Bewusstseinszustand, der

- plötzlich und auf Dauer

geschieht. Das Erwachen ist eine grundlegende Transformation von Geist und Hirn, wobei jegliche Empfindung einer definierbaren oder greifbaren Individualität gelöscht wird. Das Hirn-Ego mit allen seinen Identifikationen ist vollständig verschwunden. Der Erwachte fühlt sich als reines "Selbst", das zwar in einem Körper lebt, das jedoch keinerlei Identifikation mehr mit Körper, Verstand oder Gefühl hat, nicht einmal mehr mit seinem Namen. Der Erwachte ist wie ein Autofahrer, der nicht mehr in seinem geliebten Auto fährt, sondern wie zufällig in einem Leihwagen.

Psychiatern ist Ich-Verlust als Cotard-Syndrom bekannt. Dabei handelt es sich jedoch um eine schwere psychische Erkrankung mit schizophrenen Wahnvorstellungen und affektiven Psychosen. Das eigentliche Erwachen kennen sie nicht, weil Erwachte keinen Grund haben, zum Psychiater zu gehen.
Sicher aber könnte man im Hirn Erwachter gewisse Veränderungen erkennen. Das muss so sein. Entscheidend ist jedoch die neue Ich-Empfindung, ihre Interpretation und ihr plötzliches Entstehen. Obwohl das Erwachen ja eigentlich ein Verlust des Ego ist, dem zentralen Ich-Empfinden, wird es immer als eine Befreiung, als großes Geschenk, als ein neues und beglückendes Lebensgefühl empfunden. Typisch dafür ist das "kosmische Lachen" der erwachten Zen-Buddhisten, wenn sie erkennen, dass sie plötzlich angstfrei geworden sind und sich auf beglückende Weise eins fühlen mit allem, was zuvor getrennte Außenwelt war.

Das wache Selbst, sagt der deutsch-kanadische Erwachte Eckhart Tolle, ist ein „Zustand innerer Weite“.
Die Weite kann entstehen, wenn Emotionen und Gedankenmaschine still werden. Dann kann das Selbst erwachen als Gegenwärtigkeit und Aufmerksamkeit, als reine Wahrnehmung und reines Bewusstsein, ungetrübt von den Automatismen bewertender Gedanken und Emotionen. Dass sich dies auch in messbaren Hirnschwingungen darstellen muss, dürfte selbstverständlich sein. Diese Änderungen sind jedoch eine Folge des Erwachens und nicht seine eigentliche, uns unbekannte Ursache. Dazu schauen wir uns einige Fälle genauer an.

Eckhart Tolle schreibt dramatisch: „Bis zu meinem 30. Lebensjahr hatte ich immer wieder Phasen lebensmüder Depression ... Eines Nachts erwachte ich mit einem Gefühl absoluten Grauens ... Der Gedanke 'Ich kann mit mir selbst nicht weiterleben' kreiste endlos in meinem Verstand. Plötzlich wurde mir bewußt: Wenn ich mit mir selbst nicht leben kann, dann muß es zwei von mir geben ... Vielleicht ist aber nur eins von beiden wirklich. Ich war fassungslos über diese Erkenntnis, mein Verstand hielt an, es waren keine Gedanken mehr da. Dann fühlte ich mich in eine Art Energiewirbel hineingezogen. Zuerst langsam, dann schneller. Ich wurde von heftiger Angst ergriffen und mein Körper begann zu zittern. Wie aus dem Innern meiner Brust hörte ich die Worte: 'Wehre dich nicht!' Ich fühlte, wie ich in eine Leere hineingesaugt wurde. Plötzlich war keine Angst mehr da und ich ließ mich in diese Leere hineinfallen ... Ich wurde vom Zwitschern eines Vogels geweckt. Nie zuvor hatte ich einen solchen Klang gehört ... Ich stand auf und ging im Zimmer umher. Alles erschien frisch und unberührt. Ich nahm einige Dinge in die Hand, einen Bleistift, eine leere Flasche, voll Wunder über die Schönheit und Lebendigkeit von allem ... Fünf Monate lebte ich ununterbrochen in einem Zustand tiefen Friedens und tiefer Glückseligkeit.

Diese Transformation geschieht meist plötzlich: „Dann ist etwas passiert“ sagt v.d. Osten. Karl Renz: „In diesem Moment ...“ Parkin bezeichnet sein Erwachen, das völlig unvorbereitet auf ein längeres Koma nach einem Autounfall erfolgte, als „Schock des Absoluten“. Und F. Lucille schreibt: „Einen Moment lang schien der Ich-Gedanke noch zu flackern, um dann plötzlich in der Herrlichkeit des Seins zu verschwinden.
Bitte zu bemerken: Lucille sagt nicht, sie sei 'im Himmel' oder 'wie im Himmel'. Sie sieht 'das Sein', die Alltagswelt, mit völlig neuen Augen. Die indischen Philosophien der Advaita und des Nirwana überhöhen diesen Zustand in spekulativer Weise. Siehe unten. Mit der direkten Erfahrung hat diese quasi religiöse Überhöhung des Erwachens nichts mehr zu tun.

Der Deutsche Om C. Parkin lag nach einem Autounfall im Koma. Als er aus dem Koma erwachte und wieder voll bei Bewusstsein war, packte ihn das Erwachen in ähnlicher Weise wie ein Schock wie Eckhart Tolle. Der Amerikaner Satyam Nadeen hatte Jahre mit Meditation und spirituellen Techniken experimentiert und nichts erreicht. Dann kam er wegen Drogenhandels ins Zuchthaus. Dort, am hellichten Tag, erwachte er urplötzlich. Der Amerikaner Robert Adams erwachte als 14-jähriger während einer Mathematikarbeit in der Schule. Der Inder Ramana Maharshi erwachte als 16-jähriger ebenfalls in der Schule und ging am Tag danach in die Einsamkeit auf den heiligen Berg Arunachala, ohne irgend jemandem etwas davon zu sagen. Der Schweizer Mario Mantese war von Kind auf hellseherisch begabt. Nach einem Überfall mit Messerstich ins Herz lag er mehrere Wochen im Koma. Bereits im Koma begannen intensive innere Erlebnisse. Er kämpfte sozusagen aus der geistigen Dimension, noch im Wachkoma, gegen seine vollständige Lähmung an und erfuhr kraft immer neuer mystischer Erfahrungen über Jahre hinweg immer tiefere Stufen dieser psychischen Transformation. Babaji, Sai Baba, Mutter Mera, Amma und andere hingegen dürften schon erwacht geboren sein.

Durch das Verschwinden aller Identifikationen empfindet der Erwachte nur noch reines Sein ohne irgend etwas zu sein, das berühmte „ICH BIN“. Der Hamburger Parkin hatte das Empfinden „es gibt mich garnicht, ich bin tot, mich gibt es garnicht.“ Nisargadatta: „Es gibt weder ein Ich noch ein Du.“ Ramana Maharshi sagte gerne: „Ramana? Wer ist Ramana? Mit wem sprichst du. Und wer ist es, der da spricht?“ Eckhart Tolle sagt von sich: „Lehrer zu sein ist zwar eine meiner Funktionen, aber es ist nicht meine Identität. Wenn ich alleine bin, ist es meine tiefste Freude, niemand zu sein.“ Karl Renz: „... und Karl war verschwunden.“ Artur: „Die Vorstellung von einem Ich verschwand unwiderruflich, die Person namens Artur war nicht mehr da.“ (alles in Lit.19). Meister Eckart predigte den bekannten und wenig verstandenen Satz: „Ihr müßt euren Heinrich und euren Konrad verlieren.

Nach meinem Eindruck steht generell wie bei Tolle im Vordergrund das Empfinden der Herrlichkeit des Seins und der Einheit allen Seins und alles Lebendigen steht. Die Erwachten landen nicht in einem jenseitigen Himmel (ein altes Vorurteil), sondern sie erfahren eine neue Art, unsere bekannte Welt als Einheit zu erleben. Das Hirn arbeitet dann sicherlich messbar anders, aber das erklärt das Phänomen des Erwachens in seiner Plötzlichkeit und seiner Tiefe nicht annähernd. Siehe hierzu den Aufsatz "9 psychologische Annäherungen an das Erwachen" von Gerhard Zarbock.

Es gibt ähnliche Zustände, die jedoch noch keine endgültige und ganzheitliche Transformation sind. Varda Hasselmann schreibt in Lit.53: „Solche Erlebnisse sind als Satori oder Verzückung bekannt. Es kann sich um das Ergebnis langjähriger Meditation handeln, es kann durch Drogen oder Krankheit hervorgerufen werden, durch religiöse Extase oder auch durch ein Nahtoderlebnis.“ Solche Erlebnisse reichen von einem einfachen Aha-Erlebnis bis zu einer tiefen mystischen Schau wie etwa bei Thomas v. Aquin (s. "Mystik"). Da die wenigsten Menschen über diese Vielfalt Bescheid wissen, ist die Verwirrung über die Begriffe leider groß, und nicht jeder, der meint, er sei erwacht, erfüllt die obigen Kriterien der tiefen und dauerhaften Transformation. Siehe hierzu den Erfahrungsbericht von Rania unter "Wie 'es' Rania geschah". Offensichtlich hat z.B. der Wissenschaftler Carl Sagan in "Der Drache in meiner Garage" mit (scheinbar) Erwachten die falschen Experimente beschrieben, denn die o.g. Erwachten würden niemals behaupten, z.B. mathematische Aufgaben besser lösen zu können als normale Menschen. Erwachte sind keine Savants.

Das Erwachen ist auch keine Endstation. Mario Mantese z.B. zeigt durch seine Biografie, dass sich die inneren Erfahrungen über Jahre hinweg intensivieren können, und zwar ohne eigenes Streben! Neue Erfahrungen und neue Stufen werden immer als Gnade empfunden. Die Erfahrungen kamen für Mario Mantese immer wieder urplötzlich und überraschend. Dazu kommt eine laufend wachsende intuitive Ahnung um die Zusammenhänge der Welt, eine Art tiefer Weisheit.

Die biblische Überlieferung kennt das Erwachen nicht. Auch aus Sicht heutiger Offenbarungen Christi und Gottes war Jesus kein Erleuchteter, kein Erwachter. Er war 'nur' medial und hellseherisch begabt (s. LtG).

Das Wesen des Ego und die Botschaft der Erwachten.

Sehr bekannt sind die Bücher des rational und nüchtern denkenden Eckhart Tolle (Lit.16,20,21).
Tolle stellt fest: „Unsere Intelligenz ist von einem fundamentalen Defekt, einer kollektiven Funktionsstörung betroffen ... Sie zeigt sich in über 100 Millionen Toten allein im 20. Jhdt durch Kriege, Bürgerkriege und politischen Massenmord ... Ein weiterer Aspekt ist die beispiellose Gewalt von Menschen gegenüber anderen Lebensformen und der Erde selbst, die Zerstörung der Wälder, Tierquälerei, Verschmutzung der Luft und Vergiftung der Flüsse und Meere.“ Weiter meint Tolle: „Die Geschichte der Menschheit erlaubt nur eine Diagnose: chronische paranoide Wahnvorstellungen, pathologischer Hang zu Mord und Gewalt, verbrecherischer Wahnsinn im Wechsel mit ein paar kurzen lichten Momenten.“ (zur Zeit leben wir in einem solchen lichten Moment) Die Ursachen sind nach Tolle: „Angst, Gier, Machthunger und das Verlangen nach mehr.“ Tolle meint nun, und ich meine mit recht: „Es nützt nichts zu versuchen, gut zu sein. Alle diese Versuche haben kollektiv versagt, Sozialismus, Humanismus, Philosophie und alle Religionen. Denn „der menschliche Geist enthält einen fundamentalen Defekt.“ Die gute Nachricht jedoch ist laut Tolle: „Es gibt die Möglichkeit einer radikalen Transformation des menschlichen Bewusstseins. Ihre Namen sind Erwachen, Erleuchtung, Erlösung oder Aufhebung des Leidens.

Die Geschichte des Kommunismus demonstriert deutlich, was geschieht, wenn Menschen versuchen, die äußere Wirklichkeit zu verändern, ohne zuvor ihre innere Wirklichkeit, ihr Bewusstsein verändert zu haben. Ändere dein Bewusstsein! Es gibt nur noch eine Wahl: Weiterentwicklung des Bewusstseins oder Untergang.

Dann wird Tolle genauer, und das ist die zentrale Erkenntnis aller Erwachten: „Der fundamentale Defekt unseres Geistes, das Wesen des Bösen ist die vollständige Identifikation der Seele mit Form, mit Lebensformen – mit weltlichen Dingen, Gedanken und Gefühlen. Durch Identifikation mit Einzelheiten sind wir blind für unsere Verbundenheit mit dem Ganzen, für unser essentielles Eins-Sein mit dem Anderen und mit dem Ursprung.

Auch unsere Rollenspiele sind Lebensformen: „Rollen wie die des Erwachsenen, des Vernünftigen, des Überlegenen, von Ehemann, Mutter usw.“ sind Ego/Ego-Beziehungen und keine Seele/Seele-Beziehungen, sie „zerstören jede echte Beziehung (Tolle).“
Das Problem von Beziehungen ist aus dieser Sicht: „Der, der ich zu sein glaube, ist in einer Beziehung mit dem, für den ich den Anderen halte. Und umgekehrt. Insofern ist jede Beziehung eine Beziehung zwischen vier erdachten Identitäten, vier Fiktionen: mein Ego, das Ego des Anderen, meine Vorstellung vom Anderen und dessen Vorstellung von mir. Kann das gut gehen?

Natürlich nicht, denn die grundlegende Ursache aller Rollen- und Beziehungsprobleme ist: „Das Ego ist nur ein gedankliches Phantom. Es ist deshalb verletzlich und fühlt sich ständig bedroht. Die grundlegende Emotion des Ego ist Angst: die Angst, niemand zu sein, die Angst vor dem Tod.“ Jeder Streit und jedes Problem hat seinen Grund in dieser Angst. Als Selbst/Seele gibt es keine Angst und deshalb keine Probleme mehr. Die Erwachten erfahren das als "andauernde Glückseligkeit", und wir, die noch nicht Erwachten, tun gut daran, uns zumindest ein wenig daran zu orientieren.

Zum Beispiel dadurch, dass wir lernen, dass wir zwei Tode sterben müssen, und dass es nicht gut ist, beide zusammenzulegen.
Der eine Tod ist das Loslassen, der Tod des Ego, der darin besteht, alle Identifikationen loszulassen, alles zu lassen, was uns existenziell an diese Welt bindet. Also alle evolutionären Überlebensvorteile, die die Entwicklung unserer Ego-Fähigkeit gebracht hat, loszulassen. Das geht natürlich nicht auf Befehl. Aber man kann sich geistig mehr und mehr in dieser Richtung orientieren. Für dieses Loslassen gibt es viele Ratgeber.
Der andere Tod ist das Sterben, der Tod des Körpers. Das ist ein harmloser Übergang, wenn wir zuvor geistig darauf eingestellt haben auf das, was kommen wird. Dazu gibt es klare und wichtige Aussagen, z.B. von Gott in Aus-Liebe-zu-Gott oder in Reinkarnation.

Aufmerksamkeit und Gegenwärtigkeit

Aufmerksamkeit und Gegenwärtigkeit sind die bekanntesten Ratschläge der Erwachten, denn (Tolle) „spirituell sein heißt nicht, etwas zu glauben, sondern sich seiner Ich-Bewußtheit bewußt zu sein.
Bist du bewußt, dann brauchst du nicht länger jeden Gedanken zu glauben, den du denkst.“ Das heißt: „Glaubst du an deine Rolle eines Vernünftigen, dann bekommst du Angst, wenn du im Unrecht bist. Wenn du bewußt bist und deinen Verstand sowenig ernst nimmst wie den des Anderen, dann macht es keinen Unterschied mehr, ob ein richtiger oder falscher Gedanke von dir oder von einem Anderen kommt.

Es ist schwer, diese Gewohnheiten zu verlassen. Graf Dürkheim sagte sehr passend: „Was eingefleischt wurde, muß auch wieder ausgefleischt werden.“ Aber wenn es Streit und Schwierigkeiten gibt, dann hat es wenig Sinn, die Emotionen zu unterdrücken mit kategorischen Imperativen wie: Sei gut, liebe deinen Nächsten, verhalte dich sittlich, der Klügere gibt nach o.ä.
Wirkungsvoller ist allemal, zu sich zu sagen: „Tritt hinter dich. Lass das Ego und seine Angst los. Sei Selbst, Seele. Sei niemand.“ Damit ändert sich schlagartig die Bedeutung alles dessen, was gerade belastet.
Denn 'Bedeutung' ist eine gedankliche Leistung, die die Wirklichkeit meistens verzerrt. Zumindest immer dann, wenn Schwierigkeiten drohen. Man projiziert einen Gedanken in die Gegenwart hinein, von dem die Gegenwart nichts weiß.

Gegenwärtigkeit! Tolle: „Normalerweise lebst du ausschließlich durch Erinnerung und Erwartung und weigerst dich, den gegenwärtigen Moment anzuerkennen und ihm zu erlauben, zu sein. Du tust dies deshalb, weil dir dein Verstand durch die Vergangenheit eine Identität, eine Form, gibt und durch die Zukunft dir Erlösung, Erfüllung verspricht. Das sind Illusionen ...
Die ewige Gegenwart ist der Raum, in dem sich dein gesamtes Leben abspielt ... Leben ist Jetzt! ... Und das Jetzt ist der einzige Zugang zum zeit- und formlosen Reich des Seins ... Vergangenheit und Zukunft haben keine eigene Realität, sie sind Projektionen des Verstandes, ihre Wirklichkeit ist vom Jetzt ausgeliehen ... Wie findest du Frieden? Indem du Frieden mit dem gegenwärtigen Augenblick schließt.

Tolle fügt tröstend an: „Die Essenz dessen, was ich hier gesagt habe, kann mit dem Verstand nicht erfasst werden. In dem Moment, wo du es erfaßt, schaltet dein Bewusstsein um: vom Verstand zum Sein, von der Zeit zur Gegenwart. Plötzlich fühlt sich alles lebendig an, strahlt Energie und Sein aus ... Einige Menschen lieben Klettern, Autorennen usw. weil diese Aktivitäten sie ins Jetzt zwingen, in einen Zustand voller Lebendigkeit, frei vom Denken, frei von der Last der Persönlichkeit ... Aber du brauchst nicht die Eigernordwand zu bezwingen. Du kannst diesen Zustand jetzt betreten. Reduziere dein Leben auf diesen Moment. Nur die Aufmerksamkeit auf die Gegenwart kann dich von der Vergangenheit befreien.

Ein Teilnehmer eines Seminars ist skeptisch: „Ich kann nicht glauben, dass ich je einen Punkt erreiche, an dem ich vollkommen frei von meinen Problemen bin.“ Darauf Tolle: „Du hast recht. Du kannst diesen Punkt nie erreichen, weil du jetzt an diesem Punkt bist ... Es gibt keine Erlösung in der Zeit. Du kannst nicht in der Zukunft frei sein. Gegenwärtige Aufmerksamkeit ist der Schlüssel zur Freiheit, also kannst du nur jetzt frei sein.

Eine knappe und treffende Formulierung steht auch in Lit.48: „Erleuchtung ist das Verstehen, dass ihr nirgendwohin gehen müsst, nichts tun müsst und niemand sein müsst, außer genau der Mensch, der ihr jetzt seid“.
Jesus sagte sinngemäß das Selbe laut Matth.6,26-28: „Warum sorgt ihr euch? Schaut die Lilien auf dem Feld und die Vögel unter dem Himmel an!“. Gott ist nicht der Gott des Ego, sondern der Gott des Selbst. Denn „Gott ist Geist“ (Joh.4,24), und das Selbst ist das geistige Ich des geistigen Seelenkörpers.

Diese Denkweise wird oft als Psychoreligion entwertet. Es sei Erlösung durch einen Trick. Natürlich kann man sich die Angstfreiheit und die totale Gegenwärtigkeit der Erwachten nicht einreden und auch nicht mit Tricks erreichen. Eine solche Erlösung gibt es nicht. Das Erwachen kommt plötzlich und ist immer ein Geschenk für reife und erfahrene Seelen. Aber die obigen Bemerkungen der Erwachten zeigen, wohin die Reise geht bzw. gehen muss. Und wenn man ein wenig von dieser Tendenz ins eigene Leben bringt, dann können die Vorteile gewaltig sein. Die Abwertung als "Psychoreligion" seitens der Kirchen ist ein Bumerang, denn sie selbst vertreten durch ihre Leugnung echter Transzendenz eine reine Psychoreligion (s. "Theologie", "Drewermann").

Müssen, sollen, wir alle erwachen?

Wer mit den Schwierigkeiten des Alltags besser zurecht kommen will, dem ist mit dem Rat nach mehr Aufmerksamkeit, mehr Gegenwärtigkeit und mehr innerer Distanz zu den Automatismen der Gedanken- und Emotionsmaschinen gut geholfen. Dazu muss man nicht erwacht sein.

Wem an Weltverbesserung gelegen ist - ein sehr aktuelles Thema -, dem muß es imponieren, daß es eine Bewusstseinserweiterung gibt, die die Vernetzung und Zusammengehörigkeit aller Dinge und Wesen zur intensiven Erfahrung werden läßt. Eine gesunde Gesellschaft der Zukunft ist ohne Bewusstseinserweiterung nicht denkbar.
Erwachte sind aber nur begrenzt überlebensfähig.

Kritisch äußert sich zum Beispiel der Erleuchtete(!) Horn aus eigener Erfahrung: „Statt auf die endgültige Erlösung vom Übel durch den Tod des Ego zu hoffen, spricht vieles dafür, Verantwortung zu übernehmen für die „guten“ und „bösen“ Energien in uns selbst. Wer kann das tun? Ein egoloses, kosmisches Selbst? Ein Heiliger? Ein körperloses Lichtwesen im All? Zu weit sind sie entfernt vom Montagmorgen im Büro, von den Bergen schmutziger Wäsche zu Hause und den Mahnbescheiden vom Finanzamt, um das irdische Alltagsleben zu balancieren. Was denkst Du, was nach Deiner Erleuchtung anders, besser, befriedigender wäre? Warum, genau, willst Du erleuchtet werden?“

Bleibt die Frage: "Will Gott, dass ich mich um mein Erwachen bemühe?"
Klare Antwort Gottes: „Liebe - und sonst nichts!“.
Also kein Kloster, kein Ashram, keine Askese, keine Rituale, Liturgien, Gebote, keine ... ...
Nur: „Liebe - und sonst nichts!“.
Eine ausführliche Offenbarung zu diesem Thema aus dem Offenbarungszyklus 'Aus-Liebe-zu-Gott.de' finden Sie hier.

Advaita oder Nirwana - Fülle oder Leere?

Zum Abschluss noch ein wenig indische Philosophie.
Die Erwachten haben seit je das Bedürfnis, ihren Zustand und ihre inneren Erfahrungen zu interpretieren (immerhin wurden manche versehentlich in psychiatrische Anstalten eingewiesen). Diese Interpretation beginnt oft mit den uralten vedischen Schriften und ihrem spirituellen Teil, der Vedanta. Sie gilt als göttlich inspiriert und damit heilig wie der Koran, die Thora und die Bibel. Im Unterschied zu den westlichen Buchreligionen kann jedoch jeder heutige Erwachte die in der Vedanta beschriebenen Bilder auf seine eigenen Erfahrungen übertagen: Hinduismus und Buddhismus sind mystische Erfahrungsreligionen.
Trotzdem gibt es einen heftigen und letztlich sinnlosen Streit zwischen Buddha und dem älteren Hinduismus, zwischen der Nirwana- und der Advaita-Lehre.

Die hinduistische Advaita lehrt (s. Glasenapp Lit.24), unsere Welt der Formen sei eingebettet in die noch formlose Fülle dessen, was überhaupt möglich ist, und alles Manifestierte (alles Geformte) sei mit dem Unmanifestierten identisch, es komme, wie in einem Vexierbild, nur auf die Sichtweise an: Entweder ruht man in der Fülle des Möglichen, oder man sieht sich als eine Form unter Formen. Dagegen lehrte Buddha, das sei „eine vollkommene Narrenlehre“ (Zitat nach Glasenapp), unsere Welt der Formen sei eingebettet in eine vollständige Leere, das sogenannte Nirwana, und das Nirwana habe mit der Welt nichts gemein.
Es geht also darum, ob alles eins ist oder zwei.
Buddhismus: Formlose Leere und die Welt der Formen sind zwei, sie sind dual.
Hinduismus: Formlose Fülle und die Welt der Formen sind eins, nicht zwei. Deshalb heißt diese Lehre „a-dvaita“: „nicht-dual“.

Beide Lehren sind reine Ideen, philosophische Spekulationen. Ihr Kern ist eine gemeinsame tiefe mystische Erfahrung, es geht um ein gefühltes individuelles Lebendigsein, grenzenlos eingebettet in ein Großes Ganzes, das Alles-was-ist von innen heraus umfasst und trägt, und in dem alles auf eine nicht näher beschreibbare Weise Eins ist. Es ist ein SEIN jenseits des begrifflichen Denkens.

Eine interessante Parallele taucht bei Quantenphysikern auf. Zum Beispiel vergleicht Peter Dürr die Dualität von Formenwelt und Formosigkeit der Nirwana-Lehre mit der quantenphysikalischen Aktualität und Potentialität (s. Physik, zu Dürr in Erklärungsmodelle). Das ist jedoch ebenfalls nur ein reines Gedankenspiel. Die Vielseitigkeit der Erfahrung und, vor allem, der von Gott und Christus heute offenbarten jenseitigen Wirklichkeit geht weit über dieses Gedankenspiel hinaus.

Die gedankliche Beliebigkeit der Nirwana- und Advaita-Philosophien zu erkennen ist schwierig, denn die Hindu-Gurus treten sehr bestimmt und autoritär auf. Als Beispiel zitiere ich einen wortgewaltigen zeitgenössischen Vertreter, Sri Nisargadatta Maharaj. Er lebt in Bombay in einer kleinen, bescheidenen Dachstube. Dort empfängt er in schlichter Alltagskleidung täglich Besucher aus aller Welt, die seine Bücher gelesen haben und ihn nun kennen lernen möchten. Er ist ein typischer Advaita-Vertreter. Beispiele:

  1. Die Grundlage ist das Noumenon, das absolute Potential, die reine Fülle, das Unmanifestierte. In diesem ursprünglichen Zustand ist nur Ich, ohne Wissen oder Bedingungen, ohne Form, ohne Eigenschaften oder Identität.“
    Der zweite Satz beschreibt die für alle Erwachten typische Erfahrung eines unbegrenzten Ich. Ob der Zustand ursprünglich ist, kann keine Erfahrung sein, es ist eine Vermutung, eine Spekulation. Und in der Folge leider ein Dogma des atheistischen Hinduismus, der die Bedeutung Gottes und Christi nicht kennt.

  2. Dann entstehen (ohne ersichtlichen Grund außer dass es seine Natur ist) die Konzepte von Raum und Zeit und der Gedanke „Ich Bin“, das unpersönliche Bewusstsein, in dem die Welt als Lebenstraum erscheint, und in dem sich das Noumenon nun selbst wahrnehmen kann ... das unpersönliche kosmische Bewusstsein will sich selbst wahrnehmen. Dazu muß es sich selbst manifestieren.“

    Das ist die Schöpfungsgeschichte der Advaita und des Hinduismus: Der Ich-Bin-Gedanke "träumt" Urknall, Evolution und Menschenseelen auf Grund seines Wunsches nach Selbst-Wahrnehmung. Gott als Ur-Ich und bewusster Schöpfer der Seelen ist der Advaita unbekannt. Deshalb sagt Christus in seiner Mysterienschule: „Die gesetzmäßigen Zusammenhänge der Schöpfung sind auch denen, die sich 'Meister' nennen, nur unvollständig bekannt.“
    Das hat erhebliche Konsequenzen, denn ...

    Liebe

    ... es fehlt der wichtigste Akzent, den die heutigen Offenbarungen setzen: "Ich bin die Liebe und das Leben", sagt Gott bei Lorber, und bei Walsch wird der Schöpfungsgedanke konkret als Wunsch "mich selbst als Liebe wahrzunehmen" formuliert. Das ist ein wichtiger Akzent! Der einfache Wunsch 'sich selbst wahrzunehmen' (=Selbstverwirklichung) führt zu egozentrischer Beliebigkeit. Die Wunsch nach Liebe geht viel tiefer. Ihm entspricht eher Mahakaruna, das große Mitgefühl des Buddhismus. Aber Liebe, die göttliche universelle, unpersönliche Liebe, ist noch mehr. Sie ist die aktive, gestalterische Kraft der unmittelbaren Hingabe. Sie ist aus Sicht heutiger Offenbarungen "das, was die Welt im Innersten zusammenhält". Auch die christlichen Mystiker haben ihr Erwachen so empfunden: als Eintauchen in eine göttliche Liebeskraft, in ein Sein, das reine Liebe ist.

    Als Nächstenliebe gehört dieser Gedanke zu unserer christlichen Kultur. Wir haben das zwar häufig vergessen, haben uns aber auch immer wieder daran erinnert. In anderen Religionen ist das nicht so:
    - Dass die Vedanta und damit auch Maharaj, Ramana Maharshi uvam. das nicht ausdrücklich und als "vornehmstes Gebot" so formulieren, mag ein Grund dafür sein, dass die Nächstenliebe als gesellschaftsbildende Kraft in den so hasserfüllten Religions- und Kastenkämpfen Indiens bis heute gänzlich fehlt.
    - In der jüdischen Religion spielt die Liebe eine untergeordnete Rolle gegenüber dem Gedanken der Auserwähltheit als Volk Gottes ohne Vorbedingung.
    - Im Islam hat der Gläubige Gott zu dienen und soziale Aktivitäten werden gefordert. Statt von Liebe spricht der Koran nur von Allahs Barmherzigkeit. So gibt es leider keinen wirksamen Gegengedanken zum Hass vieler Imame auf Ungläubige. Auch bei der Ehe zwischen Mann und Frau spielt die Liebe keine Rolle. Aus Sicht des Koran ist die Ehe eine reine Vertragsangelegenheit mit Brautgeschenk und Scheidungsgabe. Von Liebe, Wertschätzung und Respekt kein Wort.
    - Und die Ethik des Materialismus, der Utilitarismus, ist vom Glücks- und Nutzendenken geprägt (Zitat: "Güte ist dem Glück dienlicher als Härte"). Jegliches Handeln wird als Streben nach Glück und Nutzen angesehen und gerechtfertigt, das Wie spielt eine untergeordnete Rolle. Das erklärt die Kälte und Härte, die bei den überzeugten Atheisten, Materialisten und Skeptikern spürbar ist. Dass Güte (Liebe) eine eigenständige Kraft und Handlungsmotivation sein kann, ist dem utilitaristischen Denken fremd.

    Genau das, der Hinweis auf Liebe als eigenständiges Handlungsmotiv, ist aber m.E. der wichtigste neue Impuls, den uns die heutigen Offenbarungen geben wollen:
    „Liebe - und sonst nichts!“.

    Schlussgedanken

    Die Erwachte Gabriele schreibt: „Der Seins-"Zustand" und das Wissen eines erleuchteten Menschen kann nicht logisch erfaßt werden. Dieser sogenannte Zustand ist die unteilbare und nicht beschreibbare Wirklichkeit. Eine höhere Dimension des Seins, die vom menschlichen Denken nicht erfaßt werden kann. Das ist unmöglich. Und alle Wege, die ich als Seele gegangen bin - in dieser oder einer anderen Welt - sind in dem Augenblick bedeutungslos, wenn sich die Wahrheit verwirklicht: Ich bin DAS. ICH BIN die ANWESENHEIT, die das Jenseitige und das Diesseitige und alle anderen Welten mit einschließt. Weil es nur MICH gibt. Das Bewusstsein, gefangen im Denken und Fühlen, muss sich aus seinen Glaubenssätzen befreien, seien sie weltlich oder spirituell, und zu seiner Wahrheit finden. Jesus sagte: ICH BIN Gottes Sohn. Oder: Der Vater und ICH sind EINS. Wir alle sind, hier und jetzt, Gottes Söhne und Töchter, ob wir dies erkennen oder nicht.“

    „Die Aufgabe der Erwachten ist es, dem Göttlichen Selbst zu gestatten, sich bewusst als DAS zu erleben. Ich bin DAS. Oh, Jubel! Licht zu verbreiten, Bewusstsein zu schaffen und den noch Suchenden zur Erkenntnis zu verhelfen, damit das Leiden beendet werden kann, das mit der Evolution des Bewusstseins unabdingbar verbunden ist.“

    „In der Regel geschieht das Erwachen nach einem langen Evolutionsprozess durch die verschiedenen Reiche des Bewusstseins und schließlich des Menschseins.“

    Mehr dazu im Buch Über Seele und Gott, Hinweise oder Kritik bitte hier.